Miyajima - Itsukushima - Tsutsumigaura
naaaa - wer wird denn da unruhig werden, wenn ich mal nicht gleich was Neues schicke? ;)
Den letzten Post hatte ich im Shinkansen von Kyoto nach Hiroshima geschrieben - dazu noch eine Anmerkung für die Technik-Interessierten: die Sitze sind ja immer in Fahrtrichtung. Aber irgendwie werden die Züge ja auch mal in die andere Richtung fahren wollen. Das war mir beim letzten Mal aufgefallen, als ich auf Sitz Nr. 1A saß: die an der Wand befestigten Tische hatten eine Aufschrift, man solle sie vor dem Drehen hochklappen ... dadurch bin ich drauf gekommen, mal genauer hinzusehn - seht ihr den Hebel unter dem Sitz? Kann praktisch nur so funktionieren - die drehen einfach jede Sitzbank horizontal:
Das dritte Bild zeigt die Tore an den Bahnsteigen mal im geschlossenen Zustand.
Für Hiroshima gab es keine wirkliche Planung durch den Veranstalter, nur so "besuchen Sie z. B. in der freien Zeit Miyajima Island" und für Samstag "nehmen Sie den Sightseeing Hop-on Hop-off Bus ...".
In Hiroshima angekommen, war daher mein erster Weg zum Santiago Guesthouse ... ein Hostel im 3. - 7. Stock eines normalen, von außen völlig unscheinbaren Hauses, untendrin außerdem Restaurant und Friseur. Daher war das Logo nur eins unter vielen, unscheinbar und fast nicht zu finden.Es war erst Mittag, trotzdem konnte ich schon einchecken mit dem Hinweis, dass ich erst nach 4 ins Zimmer kann wegen room cleaning. Zum Glück hab ich mir das Zimmer trotzdem schon mal angesehn ... hallo Bamba Experiences, müsst ihr immer das Billigste buchen?? Bett 15 von 22 in einem Schlafsaal, der die halbe Etage neben der Rezeption umfasst.
Abgesehen davon, dass das Bett belegt aussah, hab ich lieber nach einem Upgrade gefragt, und siehe da: für 490Y (4,11€) gab's sogar ein Einzel- statt Doppelstock-Bett in einem 6er Zimmer ... Leider diesmal mit einer 2cm dünnen Matratze aus Plastefasern. Mir blieb nichts weiter übrig, als den Matratzenaufleger (rechts im Bild) und die Bettdecke jeweils doppelt übereinander zu nehmen, und stattdessen meinen mitgebrachten Inlet-Schlafsack zu verwenden. Sonst wäre ich nachts dauernd mit den Knochen auf dem Holz aufgeschlagen ... Wie das Bett normalerweise zu bauen ist, seht ihr hier:Im siebten Stock gibt es eine Dachterrasse - zwischen 11 und 21 Uhr nutzbar ... d.h. nur, solange es warm ist. Da bleiben eh lieber alle in der klimatisierten Lounge neben der Rezeption. Aber der Blick rundrum ist nicht schlecht, an den höheren Wolkenkratzern kann man ja vorbei gucken.Aber zurück zur Überschrift - ich wollte also heute zu Miyajima Island, am besten zu Wasser - und noch besser: schwimmen. Mit dem JR Rail Pass hätte ich zwar kaum was bezahlen müssen - wäre aber 1,5h mit dem Zug über Land unterwegs gewesen und nur das kurze Stück zwischen Miyajimaguchi und der Insel mit der großen Fähre unterwegs gewesen. Laut Karte musste das auch anders gehn - nur Google Maps hat die Route nicht hin bekommen. Da ich ungefähr wusste, wo das Boot losfährt, brauchte ich nur 2 Haltestellen mit der Straßenbahn und <1km laufen. Die Überfahrt mit dem Schnellboot kam 2000Y, aber dafür hat es sich gelohnt (JR Pass gehört zu einer anderen Firma).
Typisch japanisch: es gibt im Terminal einen Fahrkartenautomaten. Aber es steht eine Frau daneben, die einem bei der Bedienung hilft ... Es wurde extra angesagt, dass -sobald das Boot auf dem offenen Meer ist und dann schneller als auf dem Fluß fährt - mit plötzlichen Lenkbewegungen zu rechnen ist, und man solle daher sitzen bleiben ...
Vorn rechts gab es einen Monitor, der neben dem Voraus-Bild auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten oder Besonderheiten lieferte.
Auf der Insel angekommen, bin ich erstmal durch die etwas längere Ladenstraße zur Treasure Hall - drin darf man nicht fotografieren.
Dafür findet man überall bettelnde Rehe ...Den Itsukushima Shrine hab ich mir dann doch "geklemmt" - zu warm und zu viele Leute. Drumherum gab es auch genug zu sehn - die eigentliche Sehenswürdigkeit, das im Meer schwimmende Tori Gate, war leider in ein Gerüst gehüllt ... und ist so nur im Gegenlicht des Fotos zu sehen:
Irgendwie war es dann schon nach 4 geworden - und ich trotz der Hitze immer noch nicht im Wasser. Also auf zum Strand ... wie im Web beschrieben, sollte das jedenfalls kein Problem sein. Hier mal die Kartenauszüge vom Hin- und Rückweg (sorry, Google, das muss hier mal sein):
geplant war also, zum Suginoura Bay/Beach zu gehen. Da war schon irgendwie ein Strand, aber so knapp neben dem Hafen, nicht wirklich einladend. Also dachte ich ... gehste doch die 15 min weiter zum Tsutsumigaura-Playa, da ist auch ein Campingplatz, wird schon passen. Tja. Ich war tatsächlich schwimmen - aber es war sehr komisch. Der Strand ok, im Wasser ein abgetrennter Bereich mit Barriere, direkt vor dem Camping ... aber kein Mensch da. Wirklich keiner. Nur paar Rehe ... die mir nachher noch am Rucksack knabbern wollten. Ok, ab und zu fuhr ein Auto vorbei. Vielleicht waren die Leute einfach zum Freitag alle Einkaufen? Wer weiß. Kamen mir dann auf dem Rückweg entgegen ...
Apropos Rückweg ... obwohl ich vorher nachgesehn hatte, dass die Fähren auch noch bis 22 Uhr fahren, war Google Maps plötzlich der Meinung, ich müsste da übernachten??Aber alles gut, 18:25 Uhr fuhr die Fähre rüber nach Miyajimaguchi, von dort dann mit Zug und Straßenbahn sowie Einkaufen gehn war ich vielleicht gegen acht im Hostel. Aber ziemlich "breit" ... meinen Tracker hat's jedenfalls gefreut ... :)